Probleme

Trotz seiner Bekanntheit als Urlaubsregion ist der Südschwarzwald eine strukturschwache Region mit entsprechenden Problemen.

Die Landwirtschaft steht seit vielen Jahren und weiterhin unter Druck - speziell die zahlreichen kleinen und oft im Nebenerwerb betriebenen Höfe sehen sich an der Grenze der Wirtschaftlichkeit. Hinzu kommt, dass in vielen Fällen die älter werdenden Landwirte keine Nachfolge finden und ihren Hof aufgeben. Die Probleme der Landwirtschaft werden schnell zum Problem der ganzen Region: die Pflege der gewachsenen Kulturlandschaft gerät in Gefahr, ihre Attraktivität leidet und damit auch die Attraktivität für die Touristen.

Außerdem ziehen viele junge Menschen in die Stadt, vorwiegend Ältere bleiben zurück. Dies führt im Zusammenspiel mit einer sinkenden Geburtenrate dazu, dass die Bevölkerung schrumpft oder - bei gleichzeitiger Überalterung - bestenfalls stagniert und dass vorhandene Strukturen brüchig werden. Konsequenzen sind z.B. das Schließen von Geschäften, ein Rückbau des ÖPNV oder auch Ärztemangel. Die Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge stellt eine wichtige Herausforderung dar. 

Diese grundsätzliche Problemlage für strukturschwache ländliche Regionen wird im Südschwarzwald noch weiter verschärft durch eine niedrige Bevölkerungsdichte, eine ungünstige Siedlungsstruktur und die anspruchsvolle Topographie.

Zwar verfügt der Südschwarzwald über eine grundsätzlich gesunde Wirtschaftsstruktur und über innovative, erfolgreiche Wirtschaftsunternehmen. Jedoch sind auch sie vom demographischen Wandel betroffen. Die Region wird im Wettstreit mit anderen Regionen nur in den seltensten Fällen Neuansiedlungen von Betrieben anziehen können und kann bereits froh sein, wenn die existierenden Betriebe nicht abwandern.

Die Situation des Südschwarzwalds kann durch das Paradoxon zusammenfassend beschrieben werden, dass hier das tägliche Leben relativ beschwerlich ist – gerade wegen der reizvollen, für den Tourismus so attraktiven Landschaft.